Bogenurlaub am Bodensee
Während unseres Vereinsausfluges zum Bodensee hatten wir von einigen Schützen Interessantes über einen, erst im Juni dieses Jahres veröffentlichten Parcours gehört. Dieser soll sich deutlich von den Rundwegen im südlichen Schwarzwald abheben und ein absolutes „ Muss“ für jeden 3D-Verliebten darstellen.
Natürlich ließen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen und steuerten den Parcours von Harald „ Bogenparcours Jeisshütte“ 3D Parcours Jeisshütte an. Die Anmeldung/Zahlung ist hier getrennt vom Parcours mitten im Ort Riedböhringen in einer ständig geöffneten Verkaufsstation untergebracht. Klasse, man hat hier sämtliche gängige Bezahlmöglichkeiten, um für 17 Euro ein Tagesticket für die Rundwege zu erwerben. Es gibt drei Möglichkeiten den Parcours zu erkunden.
Schleifen in unterschiedlichen Längen lassen wenig Wünsche offen. Sowohl Beginner, als auch versierte Parcoursliebhaber kommen auf ihre Kosten. Wenn man allerdings nur die 11 Stationen des kleinen Umwegs wählt, erscheint die volle Gebühr dann doch überteuert. Hier könnte man sich eine andere Regelung überlegen.
Also los, Entgeld entrichtet, die 5 Km von der Bezahlstation in den Wald zur Jeisshütte gefahren, Beleg hinter die Windschutzscheibe gelegt und ab auf den kleinen Einschießplatz. Noch merkte man nichts von den Vorschusslorbeeren, das sollte sich aber bald ändern. Rein in den Wald - was ist denn das bitte? Wege vorbildlich frei geschnitten, gut beschildert, Stationen zweifach gepflockt. ABER: noch nie so erlebt. Schlammpfützen und tiefe Spuren der Waldfahrzeuge sind von Harald mit Hackschnitzeln aufgefüllt. Schwierige Stellen, Stufen oder rutschige Passsagen mehrfach gesichert. Durch das hügelige, für den südlichen Schwarzwald typische Gelände könnte man auch mit Espandrilles gehen ohne um seine Sicherheit besorgt zu sein.
Die Stationen sind flüssig gestellt, Sicherheit auch hier im Fokus. Viele Tiergruppen, neuwertige Ziele schön in die Landschaft integriert, machen es hier zum Genuss die Pfeile fliegen zu lassen. Harald spielt geschickt mit dem Gelände, das Licht tut sein Übriges, so kommt man doch öfters ins Grübeln wie weit der Schuss denn nun geht. An zwei Stationen sind Sitzgelegenheiten mit Tischen gegeben die zu einer Pause einladen und einen herrlichen Blick bis hin zum Feldberg ermöglichen. Man merkt schnell dass Harald im Hauptberuf Schreinermeister ist. Alle special features im Parcours sind fachgerecht und massiv gebaut. Und davon gibt es einige - was genau den Reiz des Rundweges ausmacht: Hochstand mit laufendem Keiler, Standwippe, mehrere Odysseusschüsse - einer sogar mit Rießenpendelziel -, Wackelboard und abklappbares „ Budenschießen“. Was der gute Mann hier sich hat alles einfallen lassen, verdient schon das Prädikat „ Super“.
Man ist nach jeder Station schon gespannt, was einen beim nächsten Pflock erwartet. Es ist so abwechslungsreich, dass es einfach nur Spass die Sehne schnellen zu lassen. Die Entfernungen reichen von 12 bis 70 Metern, je nachdem was gestellt ist. Es gibt viele Backstopps an kritischen Stellen. Hier ist aber auch ein Kritikpunkt angebracht: Die Stopps sind oft für die erlaubten 60 LBS Compound zu schwach ausgelegt, noch dazu öfters vor Baumstämmen platziert. Unerfahrene werden hier keinen Spass haben falls das Target nicht getroffen wird, den Pfeil wird man nur schwerlich bergen können. Alles in allem sind wir uns aber einig, dass man diesen Parcours auf jeden Fall einmal geschossen haben sollte. Die Vielfallt des Gebotenen, die Außergewöhnlichkeit der Stationen und die Wahlmöglichkeiten der Rundwege heben die „ Jeisshütte“ deutlich von anderen 3D Schießstätten ab. Es bleibt aber auch zu hoffen, dass Harald diesen hohen Standard halten kann, damit der Parcours weiterhin so toll ist.
Kurzbericht Bogenparcours Waldläufer (Hochwald-Tour) 18.09.2024
Zu fünft macht wir uns auf den Weg nach Donaueschingen mit einer Menge Vorfreude auf diesen hochgepriesenen Parcours. Dieser hat rund 50 Stationen, wovon wir 44 an diesem Tag ins Ziel nahmen.
Die Ziele sind als Einzelziele und schöne Tiergruppen i.d.R. ohne Backstopps gestellt und überwiegend in sehr gutem Zustand. Insbesondere am Wasserlauf befinden sich einige trickreich arrangierte Abschüsse. Der Parcours liegt fast komplett im lichten Wald, sodass er sehr angenehm zu begehen war.
Alles im allem ein sehr schöner und herausfordernder Parcours. Der Parcoursbauer musste nach Sturmschäden im Juni ein paar Dinge neu ordnen, so dass einzelne Stationen vielleicht nicht in dem Zustand waren, wie es sonst geplant war. Nach rund 7 Stunden waren wir im wahrsten Sinne durch und freuten uns auf einen gemütlichen Ausklang in unserer Homebase auf der Höri.